STRESS-UMGANG

Stress, aktive Bewertung und Wohlbefinden

Menschen gehen ganz unterschiedlich mit Stress um und zeigen entsprechend auch physisch und psychisch unterschiedliche Stressreaktionen. Sie werden in der Regel von intensiven, langanhaltenden, neuartigen, unvorhersehbaren, unkontrollierbaren oder mehrdeutige Reizen verursacht. Diese Eigenschaften gelten als typisch für Stressauslöser.

Hierbei kann der Stress vom Menschen auf zweierlei Weisen verarbeitet werden: als positiver und negativer Stress.

Wenn Menschen einen Zustand als spannende Herausforderung erleben, macht diese Art von Stress leistungsfähiger und zufriedener. Man spricht dann von positivem Stress, der unser Selbstvertrauen und Wohlbefinden steigert – besonders wenn wir Dinge tun können, die wir gerne machen.

Auslöser für negativen Stress hingegen sind all jene Alltagssituationen oder besondere Ereignisse, in denen wir uns über- oder unterfordert fühlen. Dies stellt unsere gewohnte Sicht von dem dar, was wir unter „Stress“ verstehen.

Wir sind insofern den Stressauslösern nicht hilflos ausgesetzt. Denn die (subjektive) Bewertung der Erfahrung durch die Betroffenen entscheidet, ob Stress positiv oder negativ wahrgenommen wird, und nicht etwa das bloße (objektive) Geschehen. Als mentales Phänomen ist Stress somit das Ergebnis von verschiedenen subjektiven Wertungen.

Ein gesunder Umgang mit Stress oder Stresskompetenz besteht etwa darin Situationen realistisch einzuschätzen, perfektionistische Einstellungen zu mindern, "Nein!" sagen zu können, Konflikte anzusprechen und sich Entspannungsmöglichkeiten zu schaffen. So wechseln sich im Idealfall Anspannung und Entspannung gegenseitig ab. Das Ziel der allgemeinen Gesundheitsförderung und der Vorsorgemaßnahmen bei Stress bedingten Gesundheitsrisiken besteht somit darin, das körperliche und geistige Wohlbefinden zu erhalten oder wieder herzustellen.